Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung

 

Europäischer Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung

Am 5. Mai heißt es: „Tempo machen für Inklusion – barrierefrei zum Ziel“                                           

Die EUTB in Recklinghausen setzt sich für eine inklusive Gesellschaft und Barrierefreiheit ein.

Am 5. Mai finden bundesweit Aktionen zum Europäischen Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung statt. In den letzten Jahrzehnten hat sich beim Thema Inklusion zwar schon viel getan, aber in vielen Teilbereichen gibt es nach wie vor großen Handlungsbedarf. Die vielfach noch fehlende Barrierefreiheit, die in diesem Jahr im Fokus des Protesttages steht, gehört dazu. Mit dem Motto „Tempo machen für Inklusion – barrierefrei zum Ziel“ soll sie in das Bewusstsein der Öffentlichkeit rücken. Jede Barriere verhindert die gesellschaftliche Teilhabe und individuelle Mobilität von Menschen mit Behinderung. Der Protesttag ist ein Aufruf an alle Bürger*innen, Barrieren sichtbar zu machen und Menschen mit Behinderung dabei zu unterstützen, sich für ihre Rechte einzusetzen. Dazu laden bundesweit zahlreiche Verbände, Organisationen und Aktivist*innen zu Aktionen in digitaler und analoger Form ein.

 

„Damit Menschen mit und ohne Behinderung gleichberechtigt in unserer Gesellschaft teilhaben können, wollten wir auf Fahrradwege mit und ohne Barrieren aufmerksam machen. „Mit unserer diesjährigen Aktion wollen wir zeigen, dass wir durch gemeinsames Engagement unsere Zukunft inklusiv gestalten können. Die EUTB in Kooperation mit der Lebenshilfe Mitte Vest e.V. in Recklinghausen startete am 06. Mai eine kleine Radtour und stieß auf dieser Strecke diesmal auf keine Barriere, das finden wir cool !!!

Die abgefahrene Strecke endete an der „Drachenbrücke“ der „Halde Hoheward“. Der Startpunkt lag im Süden von Recklinghausen. Auf dem Weg lagen zwar einige Baustellen, die aber in diesem Sinne keine Barriere darstellten und noch gut umfahren werden konnten. Alles in Allem, waren die Fahrradwege gut gekennzeichnet und boten einen barrierefreien Weg. 

 

    

Die Fotos finden Sie ebenfalls auf unserer Facebookseite.

 

Gemeinsam Barrieren sichtbar machen und abbauen

Im Aktionszeitraum vom 23.04. bis 08.05.2022 finden jedes Jahr deutschlandweit mehr als 600 verschiedene Aktionen und Projekte statt. „Die Sensibilisierung der Öffentlichkeit für die Themen Barrierefreiheit und Mobilität ist enorm wichtig: Denn Menschen, die selbst keine Behinderung haben, sind viele Barrieren oft gar nicht bewusst. Egal, ob es um Hindernisse im Öffentlichen Personennahverkehr oder in der individuellen Mobilität geht. Das ist aber die Voraussetzung dafür, dass sich in der Gesellschaft etwas bewegt und die Politik zum Handeln aufgefordert wird“, erklärt Christina Marx, Sprecherin der Aktion Mensch. „Wir möchten am 5. Mai zu einem lauten Protest aufrufen, damit Mobilität für Menschen mit und ohne Behinderung in gleichem Maße möglich wird.“ Die Aktion Mensch möchte die Teilhabe-Chancen für Menschen mit Behinderung spürbar verbessern und unterstützt die Aktivitäten zum Protesttag. Sie koordiniert das Engagement und stellt Förder- sowie Aktionsmittel zur Verfügung.

 

 

Auch in Dorsten haben sich die Barriere-Checker auf den Weg gemacht. 

Lesen sie mehr in folgendem Beitrag von Frau J. Palm der EUTB in Dorsten.

 

Die Barrieren Checker*innen im Quartier

 

Im Rahmen des Protesttages für Menschen mit Behinderungen hat sich in diesem Jahr die EUTB Stelle für die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Dorsten, zusammen mit Mitgliedern des Lebenshilfe Rats sowie Bewohnern der Außenwohngruppe der Villa Keller, auf den Weg begeben und dabei verschiedene verbesserungswürdige Barrieren im Stadtteil Holsterhausen ausfindig gemacht.

 

Die Gruppe entdeckte einige Stolperkanten auf den Gehwegen, so zum Beispiel lockere Pflastersteine oder unbefestigte Straßenabschnitte mit großen Löchern und Unebenheiten. „Nicht nur für Menschen mit einer Gehbehinderung eine gefährliche Angelegenheit, so stellte Peter Bolle treffend fest.“ Er hat eine Sehbehinderung und muss gerade auch in den dunkleren Monaten extrem auf jeden Schritt achten.

Auch die Hinweisschilder an den Bushaltestellen waren für Menschen mit einer Sehbehinderung zum Teil zu klein beschriftet. Hier wäre ein einheitliches Format in einer größeren Schriftart sehr hilfreich.

Was die Zugänge in die Geschäfte betrifft, so gibt es leider nach wie vor noch viele Eingänge, die nicht ebenerdig sind und zudem über keine Rampe verfügen. Für Menschen, die auf einen Rollstuhl angewiesen sind, bedeutet dies eine klare Ausgrenzung.

Ein nicht barrierefreies Schuh-Geschäft, würde ihre Kundschaft bei Bedarf auch „auf dem Gehweg“ bedienen, erzählte uns eine freundliche Verkäuferin. Sicherlich eine nett gemeinte Geste aber ist auf diese Weise eine Intimität gegeben?

Selbst am Eingang des ortsansässigen Kinos konnte die Gruppe leider nur Stufen erkennen.

Einige Geschäfte ohne barrierefreien Umbau, haben sich jedoch bereits vorbildlich auf den Weg gemacht und zumindest eine mobile Rampe angeschafft.

„Echte Barrierefreiheit im Sinne der Inklusion sieht natürlich anders aus,“ so Jennifer Palm, EUTB Beraterin für Dorsten. „Jedoch befinden wir uns immer mehr auf dem richtigen Weg und durch Aktionen wie diese, können wir auf Barrieren, die in Zukunft noch weiter abgebaut werden sollen, aufmerksam machen.“